Beinachsenkorrektur/ Umstellungsosteotomie

Behandlung bei bei X- oder O-Beinen.

Durch die Durchführung einer Umstellungsosteotomie bei einer Beinachsen-Verschiebung, werden degenerative Knorpelschäden (Arthrose) verhindert.

Beinstellungen

Allgemein

Umstellungsosteotomie kann bei aktiven Patienten die Notwendigkeit eines künstlichen Gelenks ersetzen.

Die Verschiebung der Beinachse nach innen oder außen führt zu einer ungleichmäßigen Belastung des Kniegelenks und kann zu Schmerzen bei Betroffenen führen. Diese Fehlstellungen können degenerative Knorpelschäden und arthrotische Deformierungen des Gelenks verursachen. Um diese Folgen zu verhindern oder zu verzögern, kann eine Umstellungsosteotomie durchgeführt werden. Dabei korrigiert der Chirurg die verschobene Beinachse, um die einseitige Belastung des Gelenks aufzuheben.

Eine solche Operation, die an der Tibia (Schienbein) durchgeführt wird, wird als „Tibial” bezeichnet. Für aktive Patienten ist eine solche Operation die beste Wahl, da das Gelenk durch ein künstliches Gelenk nicht ersetzt werden muss.

Behandlung

OP-Ablauf bei einer Umstellungsosteonomie

Die Umstellungsosteotomie, die bei Verschiebungen der Beinachse angewendet wird, wird in der Regel am Tag der Ankunft des Patienten in der Klinik durchgeführt. Der Eingriff erfolgt unter Voll- oder Teilnarkose oder auch unter einer Regionalanästhesie. Die Operation selbst dauert etwa 120 Minuten. Während des Eingriffs werden begleitend Röntgenbilder angefertigt, um eine optimale Kontrolle der Umstellungsosteotomie zu gewährleisten.

Zunächst gelangt der Operateur über einen Hautschnitt zum Knochen und es erfolgt ein Sägeschnitt an der vorab festgelegten Stelle. Anschließend wird die Korrektur des Knochens durch Aufspreizen, Zuklappen oder Rotation eingestellt und festgehalten, meist wird eine winkelstabile Platte verwendet, um die neue knöcherne Stellung zu fixieren. Der Chirurg entscheidet dabei, welche Art von Knochenschnitt erforderlich ist, um die gewünschte Korrektur der Gelenkposition durchzuführen. Der stationäre Aufenthalt im Krankenhaus beträgt in der Regel 1-4 Tage.

Aufklappender Knochenschnitt: Open Wedge

Die aufklappende Osteotomie wird normalerweise auf der Innenseite des Knies durchgeführt, wobei das geschnittene Knochenstück anschließend mit einem Plattenfixateur, der eine stabile Winkelhaltung gewährleistet, oder alternativ mit Schrauben und Nägeln fixiert wird.

Zuklappende Osteotomie: Closing Wedge

Die zuklappende Osteotomie, wird auch keil-resezierende Osteotomie genannt. Der Knochenschnitt erfolgt auf der Außenseite des Knies und beinhaltet das Entfernen eines Keils aus dem Knochen.

Arthrex Open Wedge
Aufklappender Knochenschnitt
Arthrex Closing Wedge
Zuklappende Osteonomie
Reha2

Nachbehandlung

Aufenthalt, Physiotherapie und Rückkehr in den Alltag.

Nach einer Umstellungsosteotomie ist ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus von drei Tagen erforderlich. Es erfolgt direkt eine frühe funktionelle Mobilisation unter physiotherapeutischer Anleitung. Das operierte Bein wird zunächst teilbelastet und der Patient nutzt Unterarmgehstöcke. Die volle Streckung und Beugung des Beins sind bereits erlaubt. Um die Knochenheilung zu kontrollieren, werden regelmäßige Röntgenaufnahmen empfohlen. Die Ergebnisse sind insgesamt sehr positiv und langanhaltend.

Die Rückkehr in den Alltag, das Berufsleben und den Sport nach der Umstellungsosteotomie hängt stark vom Grad der körperlichen Belastung der jeweiligen Tätigkeit ab. Schreibtischarbeiten sind meist nach 3 bis 6 Wochen wieder möglich, körperlich anstrengende Tätigkeiten erst nach drei Monaten. Nach durchschnittlich 36 Monaten üben mehr als 90 Prozent der Patienten regelmäßig sportliche Betätigungen aus, ohne eine Reduktion von Häufigkeit oder Dauer.

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