Allgemein
Knochenmarkstimulation ist eine Technik zur Förderung der Bildung von neuem Knorpelgewebe durch Anregung des Knochenmarks. Früher wurde häufig die Abrasionstechnik verwendet, bei der die Oberfläche des Knochens mit einer Fräse aufgeraut und die harte Knochenschale abgetragen wird, um eine feine Blutung im Knochenmark hervorzurufen. Die Mikrofrakturierung (MIF) ist eine häufig angewendete Methode, bei der Löcher in die Knochenlamelle gebohrt werden, um Knochenmarkzellen in den Defekt einzubringen. Die Ergebnisse sind jedoch nur kurz- bis mittelfristig zufriedenstellend und die Abrasion wird heute nur noch selten verwendet, da die Nanofrakturierung bessere Ergebnisse verspricht.
MIKROFRAKTURIERUNG (MIF ODER MFX) und Nanofrakturierung
Die Mikrofrakturierung (MIF) wird heutzutage nur noch selten angewendet, da die Nanofrakturierung (NF) bessere Ergebnisse verspricht. Sie ist eine Weiterentwicklung der MIF, bei der ein 1 mm Draht mit einer definierten Tiefe von 9 mm eingeschlagen wird, um die Verbindung zum Knochen herzustellen. Die Indikation, das Wirkungsprinzip und die Nachbehandlung sind gleich, aber wir erwarten bei der Nanofrakturierung ein besseres Regenerationsergebnisl und eine niedrigere Komplikationsrate bei Zystenbildung im Knochen und Verknöcherung des neuen Knorpelgewebes. Eine ähnliche Wirkung kann auch durch Anbohren des Knochens mit 0,8-1,2 mm durchmessenden Drähten erreicht werden, bei der die Bohrtiefe individuell an die Lokalisation und Knochenqualität des Defektes angepasst werden kann.
Die Mikrofrakturierung ist eine kostengünstige und wenig invasive Technik, die zufriedenstellende kurz- bis mittelfristige Ergebnisse liefert. Sie ist jedoch nur bei kleinen Defekten von 2-3 cm² wirksam und die Ergebnisse verschlechtern sich nach ca. 3-5 Jahren. Der regenerierte Knorpel besteht aus minderwertigem Faserknorpel, der sich abbaut. Ausserdem kann es zu Komplikationen wie Zystenbildung und statt zur gewünschten Knorpelneubildung zur Knochenneubildung mit überschießendem Knochengewebe kommen. Bei Defekten von 2-4 cm² kann die zusätzliche Verwendung von zellfreien Implantaten (Matrices) sinnvoll zu sein.
AMIC
stimulation.
AMIC® (Autologe Matrixinduzierte Chondrogenese) nutzt eine Kollagenmembran zur Förderung der Selbstheilung des Körpers bei der Regeneration von Knorpelgewebe.
Diese Methode stellt die Gelenkfunktion wieder her und behandelt Knorpelschäden in Knie, Sprunggelenk und Hüfte. Beschädigter Knorpel wird entfernt, während Zellen aus dem darunterliegenden Knochen in den Defekt wandern und das Wachstum von neuem Knorpelgewebe anregen. Eine kleine Kollagenmembran schützt das Gebiet und unterstützt das neue Gewebe im Gelenk.
Die AMIC®-Kollagenmembran wird in der Schweiz aus natürlichem Schweinekollagen hergestellt. Über zehn Jahre klinische Studien bestätigen den Erfolg von AMIC®. Die minimalinvasive Methode wurde mit führenden orthopädischen Chirurgen in Europa entwickelt, um Knorpelschäden zu behandeln, Schmerzen zu lindern und Knorpelabbau vorzubeugen.