Allgemein
Die Knorpel-Knochentransplantation ist ein Verfahren, bei dem Knorpel- und Knochentransplantate verwendet werden, um Defekte im Bereich von Gelenkknorpel und unterliegendem Knochen zu behandeln.Â
Die Knorpel-Knochentransplantation ist eine erfolgversprechende Behandlungsmethode bei Osteochondrosis dissecans (OD) im Stadium 3 und 4 Im Hochleistungssport ist diese Methode besonders geeignet für kleinere Defekte bis 3 cm² aufgrund der schnellen Belastbarkeit. Auch bei örtlich begrenztem Knochenmarködem oder Zysten unter dem Knorpel kann die Knorpel-Knochentransplantation eine gute Wahl sein.
Osteochondrosis dissecans (OD)
Osteochondrosis dissecans (OD) ist eine Erkrankung des Gelenkknorpels und des unterliegenden Knochens, die durch eine Durchblutungsstörung entsteht. Dies führt zu einer Absterbung (Nekrose) des Knochens und einer Schädigung des darüber liegenden Gelenkknorpels. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zur Bildung von freien Gelenkkörpern (sogenannten „Gelenkmäusen“) kommen, die in der Gelenkhöhle umherwandern und zu Schmerzen, Blockaden und Instabilität des betroffenen Gelenks führen können. Die Erkrankung tritt häufig im Bereich von Knie-, Sprunggelenk und Ellenbogengelenken auf.
Sie wird in 4 Stadien eingeteilt, die anhand von Röntgenbildern bestimmt werden. Im Stadium 3 und 4 besteht eine Indikation für eine Knorpel-Knochentransplantation, insbesondere wenn die Größe des Defekts bei 3 cm oder weniger liegt.
Stadium 1: Schlummerstadium, nicht sichtbar im Röntgenbild, nur im MRT erkennbar.
Stadium 2: Deutliche Aufhellung des Knochens unter dem Knorpel im Röntgenbild.
Stadium 3: Scharfe Abgrenzung des OD-Bezirks gegenüber dem gesunden Knochen durch einen verkalkten Randsaum im Röntgenbild.
Stadium 4: Das Defektareal ist leer, ein freier Gelenkkörper (Gelenkmaus) befindet sich im Gelenk und ist im Röntgenbild sichtbar.
Behandlung
Es gibt verschiedene Techniken wie die Verwendung von Diamanthohlfräsen oder Einmalstanzinstrumenten, sowie die Methode der Mosaikplastik, bei der mehrere Knorpel-Knochenzylinder transplantiert werden. Diese Technik eignet sich besonders für kleinere Defekte von 1-3 cm² in der gewichttragenden Hauptbelastungszone des Oberschenkelknochens. In der Regel wird der Defekt durch einen Knorpel-Knochenzylinder aus einem gering belasteten Bereich des Kniegelenkes ersetzt und sorgfältig in das Defektareal eingesetzt. Diese Methode wurde erstmals 1964 beschrieben und hat in vielen Fällen über einen Zeitraum von 10-20 Jahren gute bis sehr gute Ergebnisse gezeigt. Die OPs werden mit Regionalanästhesie oder Allgemeinanästhesie durchgeführt.