Nachbehandlung Knorpelzelltransplantation

Eine gute Nachbehandlung trägt zur Genesung bei.

Die individuelle Situation eines Patienten ist entscheidend für die Nachbehandlung. Finden Sie hier einige Standard-Verfahren.

Nachbehandlungsablauf Knorpelschaden Knie

Nachbehandlung nach Eingriffen zur Regeneration des Knorpels.

Die Nachbehandlung nach knorpelregenerativen Eingriffen (außer OCT) ist ähnlich, egal ob knochenmarkstimulierende Techniken, MACT oder Minced Cartilage verwendet wurden. Sie hängt von der Art des Defekts und seiner Lokalisation ab. Eine CPM-Therapie (Continuous Passive Motion), also die mehrmals tägliche passive und vor allem schmerzfreie Bewegungstherapie und adäquate Physiotherapie sind wichtig für den Erfolg.

OP Tag

entzündungshemmende Wirkstoffe

werden wegen ihres möglichen negativen Einflusses auf den Knorpelstoffwechsel möglichst kurz verabreicht.

Lokalanästhetika und Morphin

lokale Betäubungsmittel/Schmerzmittel

nach Knorpeleingriffen wird die Gabe wegen möglicher schädigenderer Wirkung auf das Knorpelgewebe nicht empfohlen.

Vitamin D/D3:

Verbesserung Knochenstoffwechsel und Muskelkraft

wird bei begleitendem Knochenmarködem grundsätzlich für mindestens 3 Monate empfohlen.

Hyaluronsäure Injektionen

die in vitro Zellkultur fördert die Knorpelproduktion

PRP-Produkte

PRP: Platlett Rich Plasma/Thrombozytenreiches Plasma

Wachstumshormone können in vitro Knorpelbildung positiv beeinflussen

Nachbehandlungsablauf Knorpelschaden Knie

Nachbehandlungsphasen, Ziele und Maßnahmen

Bewegungsstabilität

OP Tag

Vermeidung von Komplikationen

Ggf. Schmerzreduktion, Kreislaufstabilisierung, Pneumonieprophylaxe, Dekubitusprophylaxe

Lagerungsorthesen – schmerzreduzierende und abschwellende Lagerung

Aufstehen nach individuellen Möglichkeiten

Ab Tag 1

Aktivierung und Abschwellen

Aufstehen über die nicht betroffene Seite, passives/assistives Bewegen, CPM (Bewegungsschienen), Aktivierung, Verhaltenstraining, Anleitung zum Eigentraining

Manuelle Lymphdrainage, ggf. Kühlung, ggf. Intermittierende pneumatische Kompression

20 kg Teilbelastung Bewegung schmerzabhängig

Bis Tag 2

Kontrolle der Wundheilung

Verbandswechsel, Entfernung Drainagesysteme

Bis Woche 2

Erweiterte Aktivierung

Assistives/aktives Bewegen, Gangschule, Oberkörpertraining, Treppensteigen, Koordinationstraining, CPM, EMS-Muskelstimulation

Teilbelastung 20 kg bis 6.Wo, Bewegung

Tägliche Therapie empfehlenswert, Compliance des Patienten erforderlich, ggf. Entlastungsorthese

Belastungsstabilität

Bis Woche 6

Physiologisches Bewegungsverhalten

Assistives/Aktives Bewegen, CPM aktiv, Gangschule, Bewegungsbad

Belastungssteigerung unter Nutzung einer Entlastungsorthese, Krankengymnastik

Bis Woche 12

Bewegung und Belastung unter Alltagsbedingungen, Arbeitsfähigkeit (bei leichten Tätigkeiten)

Erweiterte Gangschule, Muskelaufbautraining unter Einsatz von Geräten

Übergang zur Trainingsstabilität in Abhängigkeit von klinischen- und Röntgenbefunden, Erkennen von Störungen im Heilverlauf und entspr. Maßnahmen

Ggf. stationäre/ambulante medizinische Rehabilitation

Trainingsstabilität

Bis Woche 16

Wiedereingliederung Alltag, Arbeitsfähigkeit (bei mittelschweren bis schweren Tätigkeiten)

Funktionstraining, Rehasport, Rehanachsorge

Ggf. Belastungserprobung, Arbeitstherapie

Bewegung und Belastung ohne Limit, Kraulschwimmen (kein Brustschwimmen), ggf. Beinpresse oder Curl’s

Ab Monat 6

Sportfähigkeit Zyklische Sportarten (z.B. Laufen, Radfahren etc.)

Sportärztliche Beratung

Ab Monat 12

Sportfähigkeit Azyklische Sportarten (z.B. Ballsportarten)

Sportärztliche Beratung

MRT Kontrolle generell und vor Aufnahme von Wettkampfsport

Nachbehandlungsempfehlung Knie nach QKG und DGOU

Besonderheiten Hüfte

Nachbehandlung nach knorpelchirurgischen Eingriffen am Hüftgelenk.

Nach zellbasierten Knorpelersatzverfahren sollte man für 6 Wochen eine Belastung von 20 kg einhalten und anschließend schmerzadaptierte Übungen und isometrische Muskulaturübungen machen. In der frühen Nachbehandlungsphase einer Knorpelzelltransplantation (ACT) können auch Motorschienen verwendet werden. Erst nach 6 Wochen bis 6 Monaten sollte mit leichteren Sportarten zu begonnen werden und erst nach 12 Monaten wieder mit Kontaktsportarten.

Gehstuetzen

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